(der Text ist vom November letzten jahres - aber vielleicht findet ihn der eine oder andere dennoch lustig )
...bellen die Hunde. Ich bin davon nicht begeistert, aber ich wollte ja zwei Junghunde im gleichen Alter haben – und muss da nun durch
Das Hunde zwischen sechs und 24 Monaten in die Pubertät kommen, sollte jedem Hundebesitzer bekannt sein. So auch mir. Aber .. .wer denkt denn beim Anblick eines sooo süßen Welpen das der später mal alle gelernten Kommandos vergisst? Zudem: MEIN Hund ist lieb, nett und gehorsam … Pubertät? Alles Märchen …
Tja, Jack ist nun 16 Monate alt. Er ist kein Junghund mehr – aber auch noch kein „erwachsener“ Hund. Also weder Fisch noch Fleisch – wie bei den Menschen eben irgendwas dazwischen. Sein Lieblingswort: „Rebellion“!
Jack? Ist das mein Name? Frauchen, ich hab hier gerade ne lecker Spur – da komm ich doch nicht zu dir zurück. „Aus“? Du meinst, das bedeutet das Gleiche wie Gestern? Da war was .. ach egal, hab ich vergessen. „Wie, ich soll brav an der Leine gehen? Aber der Baum da und der Busch die riechen sooo gut … und außerdem muss ich noch die 123.452.355 Grashalme abschnüffeln – einzeln, versteht sich.“
Jede einzelne Hündin ist interessant, wobei ich Jack zu Gute halten muss, dass er sie meist nach einer klaren Ansage in Ruhe lässt. Es sei denn sie sind läufig oder waren es vor kurzen. Ich selber hätte meinen Hunden ja einen gewissen Geschmack zugetraut. Aber egal ob es sich um die quadratische, übergewichtige Nachbarshündin handelt oder um die süße Jackie-Maus … Jack macht da keinen Unterschied. Hier stellt sich mir nicht mehr die Frage wo das Blut in solchen Momenten hinfließt .. in seinem Hirn ist definitiv nicht mehr viel wenn er eine Hündin riecht. Wobei der Sexualtrieb bei ihn auch vor kastrierten Rüden nicht halt macht. Riecht nicht nach Rüde, muss ne Hündin sein... *seufz *
In der Wohnung ist Jack immer ein angenehmer Zeitgenosse gewesen. Er legte sich brav auf seinem Platz, kaute keine fremden Sachen an und wartete geduldig bis das Halsband richtig saß bevor wir Gassi gingen. Nun aber seufzt mein Hund zum Steinerweichen weil die letzte Gassirunde schon 10 Minuten her ist. Er versucht zum 44 Mal den Rest Schnitzel vom Tisch zu klauen und wenn ich dann meckere schaut er mich an als läge die Last der Welt auf seinen Schultern.
Wisst ihr, ich habe wirklich kein Problem mit Jack die Pubertät durchzustehen. Er läuft seit einigen Tagen wieder an der Schlepp, reagiert teilweise sogar auf seinen Namen. Mein Fehler war, dass ich zwei Rüden in knapp gleichen Alter habe. Und ihr dürft nun raten welches Wort gerade bei Boomer den Ton angibt. Richtig! Rebellion!!!
Habe ich doch seine Aggressivität gegen Männer ein wenig in den Griff bekommen, scheint Boomer alles wieder vergessen zu haben. Alles was auf uns zu kommt wird angebellt, sei es ein Mensch, ein Hund – oder aber der „bedrohliche“ Müllsack, den ein unverantwortlicher Nachbar ordnungsgemäß an die Hausecke gestellt hat.
Ich dachte, toll, die Hunde lernen voneinander. TUN SIE! Jack fängt nun ebenfalls an zu bellen um Boomer zu unterstützen – und Boomer rennt auf dem Feld Jack hinterher, wenn der mal wieder einen anderen Hund gesehen hat. Rückruf? Was'n das? Schön das Frauchen immer wieder die Namen der Hunde ruft – so wissen die Beiden doch glatt, dass ich immer noch in der Nähe bin *grummel *
Boomers Leidenschaft ist das Apportieren. Er bringt mir nicht nur Stöckchen und Dummys – sondern auch mein Telefon (Ich habe nun ein neues Handy, das kaputte Display des Alten war doch nervig), Feuerzeuge (Messer, Gabel, Schere, Licht ..... ) und Hausschuhe --- letztere leider teilweise in mehreren Stücken. Klar da ich nun alles hoch- und wegstelle. Aber die tote Maus heute aus dem Feld hätte er mir nicht zeigen müssen. Ebenso ist es nicht angebracht unsere Unterwäsche ins Wohnzimmer zu tragen wenn die ältere Dame aus der Nachbarschaft auf einem Kaffee vorbei schaut.
Mein Fazit: Trotz allen Flausen liebe ich meine Hunde – auch wenn ich teilweise überlege sie in bestimmten Situationen zu Adoption frei zu geben oder sie gerne an die Wand nageln möchte. Ich liebe sie wenn sie im Bett meine Füße wärmen und mir die Decke klauen. Oder aber wenn sie mich anschauen wenn ich sie rufe – insofern sie reagieren (klappt prima wenn ich ein Leckerchen in der Hand habe - halbes Schwein oder so).
Von daher werde ich nun meine beiden pubertierenden Monster packen und mit leicht abwesenden Gesichtsausdruck die Runde im Park drehen. Ich werden gegen Leinenziehen und „Da kommt der Timmy, den kläffe ich an bis ihn Ohren und Rute abfallen“ ankämpfen und einfach nur hoffen, dass die Pubertät bald vorbei ist